Magazinartikel Wachstumspotenzial 5 Header

Anlageklasse mit Wachstums­potenzial

Immobilien für die Megatrends Bildung und Urbanisierung

Ein neuer Rekord: Nie zuvor gab es so viele Studierende in Deutschland wie 2019. Fast 2,9 Millionen Studentinnen und Studenten sind an deutschen Hochschulen derzeit eingeschrieben. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Anzahl der Studierenden in Deutschland damit um 37 % erhöht.


Dass das Studium so beliebt ist, ist kein deutscher Trend. Rund um die Welt hat sich die Anzahl der Studierenden in den vergangenen Jahrzehnten deutlich erhöht. Prognosen gehen davon aus, dass 2025 rund 250 Millionen Menschen an Hochschulen immatrikuliert sind – und ein Ende des Anstiegs ist nicht in Sicht.

Da sich die Hochschulen vor allem in Städten befinden, verstärken die Studierenden einen Trend, der ebenfalls seit einigen Jahrzehnten zu beobachten ist: den Trend zur Urbanisierung. Geeigneten Wohnraum zu finden, wird daher immer schwieriger – nicht zuletzt weil die Studierenden mit Young Professionals, Pendlern und einer zunehmenden Anzahl von Ein-Personen-Haushalten konkurrieren, die alle die gleichen Wohnungen suchen: kompakt, zentral gelegen und gut ausgestattet.

Hohe Nachfrage nach Micro-Appartements

Die Immobilienwirtschaft hat auf die verstärkte Nachfrage nach kleinen, urbanen Wohnungen reagiert. Immer mehr Micro-Appartements entstehen, also Wohnungen, die in aller Regel aus einem Raum in einer Größe von 20 bis 35 Quadratmetern bestehen und in dem gleichzeitig Wohn-, Schlaf- und Badezimmer sowie eine Küchenzeile untergebracht sind. Die Nachfrage nach diesen Mikrowohnungen ist so groß, dass diese von Marktbeobachtern bereits als „ein neuer Stern am Immobilienmarkt“ bezeichnet werden. Denn sie sind mehr als nur eine Unterkunft. Sie sind auch Ausdruck eines neuen Lebensgefühls. Sie erfüllen das Bedürfnis nach Gemeinschaft genauso wie die Anforderungen nach Co-Working, Sharing, New Work, Flexibilität und Mobilität.

Speziell für Studierende wurde das Konzept Student Housing entwickelt: Den Studierenden wird ein Rundum-Service geboten, der ihren Bedürfnissen gerecht wird und in herkömmlichen Studentenwohnheimen nicht zu finden ist. Dazu gehören beispielsweise ein Wäsche- und Reinigungsdienst, ein Fitnessstudio, Terrassen, Restaurants oder Büchereien. Und im Gegensatz zum klassischen Studentenwohnheim-Konzept gibt es in den neuen Premium-Wohnheimen eine Rezeption, die mehrsprachig Auskunft geben kann und ständig ansprechbar ist – fast wie im Hotel.

Magazinartikel Anlageklasse Infinitydeal3
Magazinartikel Anlageklasse Infinitydeal4

Mehr Informationen zur Studierendenunterkunft Infinity Place

Eine lohnende Asset-Klasse

Student Housing kommt aber nicht nur bei den Studierenden gut an: Auch Immobilieninvestoren haben Micro-Appartements für sich entdeckt – als eine hochattraktive Asset-Klasse. Denn eine Beteiligung an Micro-Appartements erzielt nicht nur stetige, sondern auch hohe Einnahmen. Sie liefern im Schnitt bessere Erträge als die üblichen Zwei-, Drei- oder Vier-Zimmer-Wohnungen, weil sie auf den Quadratmeter bezogen höhere Mieten generieren. Sind sie möbliert und werden sie befristet vermietet, gelten für sie außerdem weder Mietpreisspiegel noch Mietpreisbremse.

Zu den Vorteilen der Micro-Appartements für Studierende zählt auch, dass die allermeisten am Markt verfügbaren Objekte erst kürzlich entstanden sind oder gerade erst entstehen, denn Bestandsimmobilien bieten in aller Regel nicht die notwendige Infrastruktur für das Student-Housing-Konzept. Daher handelt es sich typischerweise um Neubauten, die nach neuesten Erkenntnissen entwickelt wurden und modernsten Standards entsprechen.

Weitere Vorteile aus Sicht des Investors sind:

1. Hoher Cashflow, da die Mieten üblicherweise im Voraus bezahlt werden.

2. Flexibilität bei der Mietgestaltung durch häufigen Mieterwechsel.

3. Geringe Konjunkturabhängigkeit, da Bildung und Urbanisierung längerfristige Megatrends sind.

4. Geringes Mietausfallrisiko durch hohe Nachfrage (auch anderer Zielgruppen) und schnellen Mieterwechsel.

Der Markt etabliert sich

Der Anteil an Micro-Appartements auf dem Wohnungsmarkt ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Waren Investitionen in Micro-Appartements vor wenigen Jahren noch ein Nischenmarkt, hat sich hieraus heute eine eigene Assetklasse entwickelt. Insbesondere in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden haben sich mittlerweile Micro-Living-Märkte gebildet, die interessierten Investoren etablierte Marktstrukturen mit zahlreichen Investmentmöglichkeiten bieten. In vielen anderen europäischen Ländern entstehen diese Märkte erst jetzt – mit hohen Wachstumsraten.

Gespräch mit Bettina Graef-Parker

Magazinartikel Wachstumspotenzial Graef Parker 1X1
Managing Director Special Property Finance, Aareal Bank AG

Frau Graef-Parker, in welchen Ländern haben sich bereits attraktive Investmentmöglichkeiten im Markt für Student Housing etabliert?

Student Housing ist in nahezu allen Ländern mit stark wachsenden Universitätsstädten mittlerweile eine attraktive Anlageklasse. Die höchste Marktreife besteht aber sicher in den angelsächsischen Ländern, gefolgt von einigen kontinentaleuropäischen Märkten. Hier haben sich Investitionen in Student Housing bereits als eigene Asset-Klasse etabliert.

Welche Rolle spielt Student Housing für die Aareal Bank?

Wir sind vor einigen Jahren in die Finanzierung von Student Housing, insbesondere für Studenten, eingestiegen. 2018 und 2019 haben wir mehrere Objekte finanziert. So haben wir beispielsweise im Mai 2018 an einer Finanzierung für sieben Studentenwohnheime in London und jeweils eines in Bath, York, Brighton und Edinburgh teilgenommen. Im Juni 2018 haben wir uns an der Refinanzierung von drei Premiumobjekten im Bereich Studentenwohnheime mit insgesamt 1.742 Betten in Zentral-London beteiligt. Und Anfang September 2019 haben wir eine dreijährige Finanzierung über rund 55 Millionen Australische Dollar für das Studentenwohnheim „Infinity Place“ in Melbourne bereitgestellt.

Welche Pläne verfolgen Sie im Markt für Student Housing?

Wir halten diesen Markt für sehr attraktiv; die bisherigen Erfahrungen mit den vorher genannten Finanzierungen sind sehr gut. Interessant ist, dass mehrere Studien belegen, dass die Studentenzahl ausgerechnet dann wächst, wenn es eine Rezession gibt. Daher ist die Finanzierung von Studentenwohnheimen aufgrund der Kombination aus hohem Cashflow und antizyklischem Verlauf sehr interessant. Nicht zuletzt aus diesem Grund wollen wir unseren globalen Marktanteil in diesem Segment weiter ausbauen.

Weitere Themen