Für viel Erstaunen sorgte sieben Jahre später auch Steve Jobs: Er verkündete die Einrichtung eines App Stores bei Apple und lud unternehmensfremde Entwickler dazu ein, auf dieser Plattform Apps für Apple-Geräte zu hinterlegen. Damit eröffnete er jedem, vom Ein-Mann-Unternehmen bis hin zu großen Softwarefirmen, die Möglichkeit, seine Applikationen an alle Kunden von Apple zu verkaufen. Und heute sorgen Software-Unternehmen wie Uber dafür, dass unser Verständnis von Mobilität nach und nach neu gedacht wird.
Diese Beispiele, früher und heute, basieren zum einen auf einem neuen Verständnis von Zusammenarbeit – und zum anderen auf einem neuen Einsatz von Technologie: dem Plattformprinzip. Um im digitalen Zeitalter erfolgreich zu sein, braucht es Neugier, Pioniergeist und Innovationskraft – und vor allem Schnelligkeit.
Die Erfolgsgeschichte digitaler Zusammenarbeit
Wikipedia, Apple, Google, Microsoft und viele andere nutzen das Collaboration-Prinzip. „Es geht darum, in einer komplexen Welt neue, zukunftsfähige Kooperationsformen zwischen Menschen zu finden, in denen Freiheit und Komplexität auf der einen, Bindung und Empathie auf der anderen Seite integriert werden können“, sagt Matthias Horx, Gründer des Zukunftsinstituts. Komplexe Angebote lassen sich in der gebotenen Schnelligkeit heute nur noch in Kooperation mit anderen, häufig auch unternehmensfremden Organisationen entwickeln und anbieten.
Aus diesem Grund liegen Collaboration und Open Innovation voll im Trend: Partner arbeiten gemeinsam an Lösungen, führen unterschiedliche Kompetenzen und Perspektiven zusammen und nutzen die Kreativität aller Beteiligten. Diese Vorgehensweise beschleunigt nicht nur die Entwicklung von Lösungen, sondern stellt auch ihre Anwendbarkeit und eine hohe Akzeptanz bei den Nutzern sicher.
Erhebliches Potenzial für die Wohnungswirtschaft
Der Collaboration-Gedanke wird besonders sichtbar bei Plattform-Anbietern wie Apple, Google, Amazon, Facebook oder Airbnb. Sie alle verbinden mithilfe digitaler Technologien eine Vielzahl von Marktteilnehmern und bilden so einen Markt innerhalb eines definierten Ökosystems. Ihr Ziel: die Entwicklung von Lösungen, der Vertrieb oder der Einkauf von Produkten in Gemeinschaft. Alles auf Basis einer verbindenden Plattformtechnik.
Mehr als die Hälfte der zehn wertvollsten Unternehmen weltweit sind Plattformunternehmen. Kein Unternehmen – nicht einmal das größte der Welt – ist heute noch in der Lage, alle benötigten oder angebotenen Lösungen selbst zu entwickeln oder für Business-Schnittstellen eigene Plattformen zu entwickeln. Es überrascht also nicht, dass die Plattformökonomie enorm an Bedeutung gewonnen hat. Bekannte Plattformanbieter wie Apple, Google, Amazon und Facebook haben im B2C-Umfeld in ihrem Bereich häufig eine vorherrschende Position. Diese Entwicklungen werden sich auch im B2B-Umfeld immer mehr zeigen.
Auch in der Wohnungswirtschaft genießen Plattformmodelle bereits eine große Bedeutung, um Prozesse einfacherer, transparenter und schneller zu machen, Marktteilnehmer zu vernetzen – und von neuen Services zu profitieren. Je nach Anwendungsszenario gibt es Unterschiede in der Art der eingesetzten Plattformen: Technische Plattformen, Plattformen als Geschäftsmodell, offene und geschlossene oder multifunktionale Plattformen sind einige der bekanntesten Beispiele. Mit digitaler Technologie verbinden sie einen oder mehrere Marktteilnehmer. Das vereinfacht den gemeinsamen Austausch. In der Konsequenz profitieren Unternehmen von mehr Effizienz und Mehrwert für den Kunden – egal ob in der Logistik-, Mode-, Touristik- oder Immobilienbranche. Daher verwundert es nicht, dass diese technologische Entwicklung sich stetig noch mehr durchsetzt.
Collaboration von Entwicklern und Anwendern
Zu den Pionieren beim Angebot von Plattformlösungen in der Wohnungswirtschaft gehört die Aareon: Sie führte bereits 2001 die Plattform Mareon ein. Mareon ist ein Online-Service-Portal, das Handwerks- und Wohnungsunternehmen auf einer Plattform vernetzt. Über eine gemeinsame Schnittstelle können Wohnungsunternehmen die auf Mareon hinterlegten Handwerksbetriebe beauftragen und die für die Auftragsabwicklung benötigten Daten direkt in ihre IT-Lösungen überführen.
2019 ging die Aareon noch einen entscheidenden Schritt weiter und rief die erste umfassende und ganzheitlich ausgerichtete Entwicklungsplattform in der Immobilien- und Wohnungswirtschaft ins Leben. Auf der Aareon Smart Platform können Unternehmen IT-Lösungen für das Wohnungs- und Immobilienmanagement entwickeln und in die Aareon Smart World überführen. Zu diesen Lösungen zählen beispielsweise Customer-Relationship-Management-Anwendungen, Smart-Building-Systeme, Applikationen für das Management von Lieferantenbeziehungen, Apps zur Steuerung einzelner Funktionen oder mobile Lösungen. „Unternehmen – auch in der Immobilienwirtschaft – wünschen ausdrücklich Flexibilität beim Ausbau ihres digitalen Ökosystems“, weiß Hervé Cliquet, Manager Digital Platform and Innovation Lab bei der Aareon, der bei der Entwicklung der Aareon Smart Platform von Beginn an involviert war. „Neue Lösungen sollen mitunter schnell integriert werden. Genau dies macht die Aareon Smart Platform möglich. Wir können für unsere Kunden und deren Partnern so einen Mehrwert schaffen und profitieren auch selbst durch die Nutzung des Angebots und die Bindung unserer Kunden.“